Leonhardi-Museum Dresden

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»o.T.«, Vase mit Blumen
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»Teller mit Apfel und Krug«
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»Große Fassade«
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Albert Wigand

14.09.2008 — 16.11.2008

Malerei | Zeichnungen | Collagen

Unser Wunsch, mit Albert Wigand nach Hermann Glöckner einen weiteren Solitär Dresdner Kunst in unserem Haus zu zeigen, erfüllt sich 30 Jahre nach dem Tod des Künstlers und 18 Jahre nach seiner letzten großen Ausstellung in dieser Stadt.

Albert Wigand wurde 1890 im hessischen Ziegenhain geboren und starb 1978 in Leipzig. Die längste Zeit seines Lebens, von 1925 – 1971, lebte er in Dresden; hier entstand der größte Teil seines OEvres, und wir können ihn mit gutem Recht einen Dresdner Künstler nennen, der – wiewohl in Hessen schon früh ausgestellt und gesammelt – hier erst spät, 1946, an die Öffentlichkeit getreten ist. Dann aber wurde sein Rang von Fachleuten rasch erkannt: Fritz Löffler, Wolfgang Balzer, Werner Schmidt förderten,  die Galerie Kühl handelte ihn; Freundschaften zu Kollegen entstanden, Wigand hatte Sammler und wurde Anreger für jüngere Künstler – überregional wirklich angemessen gewürdigt oder gar »berühmt« war er nicht. Das lag am Schicksal seiner Generation, die nicht umsonst die »verschollene« genannt wird, es lag aber auch an seinem Wesen, und dem seiner Kunst: Wigands Bilder sind zunächst unscheinbar, leise. Sie drängen sich nicht auf, sie setzen sich aus – und das berührt. Gleichzeitig sind seine späteren Werke von einer Modernität, die A.R. Penck 1970 (da war Wigand 80 Jahre alt!) sagen ließ: »Der macht das schon, was wir erst wollen.«

Wigands Bilder wirken mit stiller Präsenz in der Zeit; sie sind gemacht, sie sind gültig, sie wollen nichts von uns, sie brauchen uns nicht – und vielleicht gerade deshalb brauchen manche von uns sie.

Mit Dr. Roland März (ehemals Kustos der Nationalgalerie Berlin, u.a. Kurator der Ausstellung »Kunst in der DDR«) konnten wir als Mitkurator und Mitherausgeber des Katalogs einen profunden Kenner der Kunst Alberts Wigands gewinnen.