Leonhardi-Museum Dresden

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Blick über die Mauer, Westberlin, 1977
Blick über die Mauer, Westberlin, 1977
Ukraine, UdSSR, 1978
Ukraine, UdSSR, 1978
Dresden, 1981
Dresden, 1981
Bundeskanzler Kohl in Dresden, 19. Dezember 1989
Bundeskanzler Kohl in Dresden, 19. Dezember 1989
Blagoweschtschensk, Rußland, 2002
Blagoweschtschensk, Rußland, 2002

Barbara KlemmOSTEN – Bilder aus Osteuropa und der DDR

30.11.2019 — 08.03.2020

Zur Eröffnung der Ausstellung am Freitag,
dem 29. November 2019 um 20 Uhr
laden wir Sie und Ihre Freunde herzlich ein.

Es spricht Matthias Flügge.
Die Künstlerin ist zur Eröffnung anwesend;
zur Ausstellung erscheint ein Katalog.

Während der Eröffnung steht Ihnen der Parkplatz an der Grundstraße oberhalb des Museums zur Verfügung.

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Bleibt man heute beim Durchblättern der Frankfurter Allgemeinen Zeitung an einem Bild wirklich hängen, steht zumeist »Archiv Barbara Klemm« darunter. Fünfunddreißig Jahre lang war Barbara Klemm im Auftrag der FAZ unterwegs und hat in dieser Zeit fotografische Ikonen geschaffen: Das Treffen von Breschnew und Willy Brandt zum Beispiel, das 1973 das Verhältnis zwischen West und Ost in neue Bahnen lenkte, oder auch die Dresdner Rede von Helmut Kohl im Dezember 1989, die das Ende der sogenannten friedlichen Revolution markierte, begleitet von aggressiv vorgetragenen Forderungen nach vermeintlich heilsbringendem und schnellstmöglichem Anschluss des Ostens an den Westen mit seinen trügerischen Konsumversprechen. Auch im Leonhardi-Museum sind einige dieser Bilder zu sehen, aber hier – wie im gesamten Werk Klemms – setzen sie nur Akzente. Das Essenzielle dieses Werkes entstand auf den Reisen der Fotografin abseits der nachrichtenwirksamen Ereignisse vor und unmittelbar nach dem Untergang des Ostblocks, als die herbeigesehnte neue Zeit die bis dahin gültige Normalität fraß. Barbara Klemm hat sich diesem Vorgang sehr behutsam genähert, die von ihr eingefangenen Momente verweigern jede Eindeutigkeit. Eine große Offenheit und Neugier auf das Fremde, das scheinbar vom eigenen Leben so weit entfernt ist und doch nur eine andere Facette menschlichen Lebens darstellt, sind prägend für Klemms Werk. Und darin begegnet sie diesem Fremden mit etwas, das heute so wenig selbstverständlich ist: mit Zuneigung.

»Barbara Klemms Bilder vom Osten erzählen […] von der Doppelbödigkeit der Begegnungen und Erfahrungen, von Empathie und Distanz, Abstraktion und Einfühlung ebenso wie von der Möglichkeit der Fotografe, Geschichte nicht nur in Erinnerung zu rufen, sondern sie im Wortsinn zu vergegenwärtigen.«
– MATTHIAS FLÜGGE –

Biographisches
Barbara Klemm wurde 1939 in Münster geboren und wuchs in Karlsruhe auf. Nach einer Fotografenlehre begann sie 1959 bei der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) im Fotolabor zu arbeiten und veröffentlichte daneben erste Bilder. Von 1970 bis 2004 war sie Redaktionsfotografin bei der FAZ mit dem Schwerpunkt Politik und Feuilleton. Parallel erschienen ihre Fotografien in Büchern, Wochenzeitschriften und Magazinen. Seit 2000 ist Barbara Klemm Honorarprofessorin an der Fachhochschule Darmstadt. Ihre Werke wurden in zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland gezeigt und mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet.