Leonhardi-Museum Dresden

Menü
Guido van der Werve | Nummer acht, everything is going to be alright, 16 mm Film to HD, 10‘10“, Golf of Bothnia FI, 2007, Courtesy of Studio Guido van der Werve (Foto: Ben Geraerts)
Guido van der Werve | Nummer acht, everything is going to be alright, 16 mm Film to HD, 10‘10“, Golf of Bothnia FI, 2007, Courtesy of Studio Guido van der Werve (Foto: Ben Geraerts)
Heiner Müller, Ab heute darfst Du BRD zu mir sagen, 1990
Heiner Müller, Ab heute darfst Du BRD zu mir sagen, 1990

DEKALOGEin Assoziationsraum

07.09.2019 — 17.11.2019

Zur Eröffnung am Freitag, dem 6. September 2019 um 20 Uhr laden wir Sie und Ihre Freunde herzlich ein.

Es spricht Eugen Blume.
Zur Ausstellung liegt ein Katalog vor.

Die Ausstellung ist eine Übersetzung der gleichnamigen Ausstellungsfolge in der Guardini-Galerie – ein Projekt von Eugen Blume, Matthias Flügge, Frizzi Krella und Mark Lammert, entstanden als eine Kooperation der Guardini Stiftung und der Stiftung St. Matthäus, der Kulturstiftung der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz.


Während der Eröffnung steht Ihnen der Parkplatz an der Grundstraße oberhalb des Museums zur Verfügung.

Die zehn Gebote

Ich bin der Herr, dein Gott.
Du sollst nicht andere Götter haben neben mir.

Du sollst den Namen des Herrn,
deines Gottes, nicht unnütz gebrauchen.

Du sollst den Feiertag heiligen.

Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren.

Du sollst nicht töten.

Du sollst nicht ehebrechen.

Du sollst nicht stehlen.

Du sollst nicht falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten.

Du sollst nicht begehren deines Nächsten Haus.

Du sollst nicht begehren deines Nächsten Weib,
Knecht, Magd, Vieh noch alles, was sein ist.


Lesart nach Martin Luthers Kleinem Katechismus

In dieser als freier Denkraum konzipierten Ausstellung werden die Zehn Gebote nicht theologischen Überlegungen unterzogen, sondern in Bildern, Artefakten und Texten in einer offenen Weise gespiegelt. Das methodische Vorbild ist Krysztof Kieslowskis zehnteilige Filmreihe zum Dekalog aus den Jahren 1988/89, das er wie folgt beschrieben hat: »Ich habe mir eine Art Spiel mit dem Zuschauer zur Regel gemacht. Ich sage zu ihm: DEKALOG, EINS. Er schaut sich den Film an, und dann möchte er herausfinden, was das bedeutet. Er beginnt, nach dem Gebot zu suchen. Ob er es will oder nicht, zwingt er sich zu einer gewissen intellektuellen Anstrengung. Und ich wünsche mir, daß er diese Anstrengung unternimmt, weil ich den Zuschauer ernst nehme.«

»Bei dem Gedanken an die horrende Diskrepanz zwischen dem frommen Regelwerk und unserer enthemmten, säkularen Gegenwart wurde die Fragwürdigkeit zum normalen Begleiter dieses Unter­nehmens. Wir lebten in der Gewissheit, dass die gesellschaftlichen und politischen Ereignisse dieser Jahre uns helfen würden, die apokalyptische Dissonanz unserer Gegenwart medial zu erkunden. Was uns getragen hat, war die Lust an einem assoziativen Spiel.«
— EUGEN BLUME — in der Eröffnungsrede

Gezeigt werden u.a. Arbeiten von Anna und Bernhard Blume, Josef Beuys, Barbara Klemm, Heiner Müller, Julian Röder, Klaus Staeck, Guido van der Werve, Remi Zaugg.