Leonhardi-Museum Dresden

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»o.T., Nr. 1–3, Nr. 1«, 2016 farbige Tusche auf Zeichenkarton, 101 × 160 cm
»o.T., Nr. 1–3, Nr. 1«, 2016 farbige Tusche auf Zeichenkarton, 101 × 160 cm
»o.T.«, 2015, indigoblaue Tusche auf Zeichenkarton, 41 × 50 cm
»o.T.«, 2015, indigoblaue Tusche auf Zeichenkarton, 41 × 50 cm
»Faltenwurf«, 2012, maschinenbestickter Baumwollstoff, bestickte Fläche 29 × 22,5 cm, Zusammenarbeit, digitale Bearbeitung und Stickdatei: Jörg Thomas Woite
»Faltenwurf«, 2012, maschinenbestickter Baumwollstoff, bestickte Fläche 29 × 22,5 cm, Zusammenarbeit, digitale Bearbeitung und Stickdatei: Jörg Thomas Woite
»Moiré I«, 2016, Tuschestift auf Zeichenkarton, 80,5 × 100,5 cm
»Moiré I«, 2016, Tuschestift auf Zeichenkarton, 80,5 × 100,5 cm
»o.T.«, 2016, farbige Tusche auf Zeichenkarton, 80,5 × 100,5 cm
»o.T.«, 2016, farbige Tusche auf Zeichenkarton, 80,5 × 100,5 cm
»Tuch« (Detail), 2015, maschinenbestickter Baumwollstoff, bestickte Fläche 120 × 90 cm, unterstützt vom Institut für Textilmaschinen und Textile Hochleistungswerkstofftechnik der TU Dresden, Zusammenarbeit, digitale Bearbeitung und Stickdatei: Jörg Thomas Woite
»Tuch« (Detail), 2015, maschinenbestickter Baumwollstoff, bestickte Fläche 120 × 90 cm, unterstützt vom Institut für Textilmaschinen und Textile Hochleistungswerkstofftechnik der TU Dresden, Zusammenarbeit, digitale Bearbeitung und Stickdatei: Jörg Thomas Woite

Ines BeyerHandlungsspielraum

02.12.2017 — 18.02.2018

Eröffnung am Freitag, dem 1. Dezember um 20 Uhr.
Es spricht Dr. Michael Hering, Direktor der Staatlichen Graphischen Sammlung München.
Die Künstlerin ist zur Eröffnung anwesend. Es erscheint ein Katalog.
Ausstellung und Katalog wurden gefördert durch die Kulturstiftung des Freistaates Sachsen.

Wie kann man die conditio humana, den Zustand des Menschseins, unmittelbar spiegeln, ohne dass der Versuch zum bloßen Abbild erstarrt, mit übergroßer Distanz zum abgebildeten Gegenstand? Seit annähernd zwei Jahrzehnten beantwortet Ines Beyer mit ihren auratischen Werken diese Frage auf sehr eigene Art. Oft sind es flüchtige Momente des Weltgeschehens, mitunter private Bestandsaufnahmen, die sie zu Arbeiten transformiert, die unmittelbarer berühren, als jedes bloße Abbild es vermag. Bei ihren aufwendigen, akribisch-meditativen Annäherungen an den Topos materialisiert sich die mentale Konzentration im Wesentlichen.

Ob Ines Beyer mit filigranen Stickarbeiten Privatem nachspürt, in Bearbeitungen von Zeitungsseiten dem Verhältnis von Text und Bild oder in ihren »Bauteilsätzen« der Überzeugungskraft des Bildes an sich, ob sie mit ihrer Versuchsreihe zu Bildstrukturen dem Geheimnis des Rasters näherzukommen versucht, immer ist Ines Beyers Tun auch ein Akt der Selbstbeobachtung, eine Erforschung des Zusammenhangs zwischen Künstler-Ich und Werkgenese.

»Es ist die Kombination von komplexen Inhalten und eigenwilligen, ästhetisch überzeugenden Bildfindungen in unterschiedlich kombinierten Techniken, welche die künstlerischen Arbeiten von Ines Beyer so außergewöhnlich macht. Sie vermögen es, auf eine ganz subtile Weise beim Betrachter im ersten Moment der Begegnung Aufmerksamkeit zu wecken und ihn anzuhalten, die Werke grundlegender zu befragen. Lässt er sich weiter darauf ein, wird er aus der intensiven Beschäftigung mit dem Werk nicht so schnell wieder entlassen.«
— KONSTANZE RUDERT —

Nachdem Ines Beyer 2015 mit ihrer Teilnahme an der Gruppen-Ausstellung »Disegno. Zeichenkunst für das 21. Jahrhundert« im Kupferstich-Kabinett Dresden einer größeren Öffentlichkeit bekannt wurde, zeigt das Leonhardi-Museum mit »Handlungsspielraum« die erste Einzelausstellung der Künstlerin mit ca. 60 Werken aus den Jahren 2000 – 2017 mit wichtigen Leihgaben aus der Staatlichen Graphischen Sammlung München, dem Kupferstich-Kabinett Dresden und dem Kunstfonds des Freistaates Sachsen. Die Ausstellung wird von einem umfangreichen Katalog begleitet.

Biographisches
Ines Beyer, geboren 1968 in Halle (Saale) studierte 1991 bis 1996 Neuere Deutsche Literatur und Kunstgeschichte an der Humboldt-Universität Berlin und anschließend Bildhauerei an der Hochschule für Bildende Künste Dresden, zwischen 2003 und 2005 als Meisterschülerin von Prof. Martin Honert. Die Künstlerin lebt und arbeitet in Dresden.